jus-alumni Sonderführung

4.11.2009 Das Belvedere lädt jus-alumni Mitglieder zur Führung Herbert Boekl - Retrospektive

Herbert Boeckl (1894-1966) zählt zu den zentralen Figuren der österreichischen Moderne. Als Maler und auch als Professor und später als Rektor der Akademie der bildenden Künste in Wien prägte der Autodidakt mit seinem Werk und seinen Ansichten den heimischen Kunstbetrieb nachhaltig.

Aufbauend auf den Errungenschaften der „Neukunstgruppe“ um Egon Schiele und Oskar Kokoschka avancierte Boeckl in den 1920er- Jahren zum Hauptvertreter der expressiven modernen Malerei Österreichs. Die intensive Auseinandersetzung mit den Arbeiten von Paul Cézanne seit einer Studienreise nach Paris 1923 legte die Basis für eine neue, tektonische Auffassung der figurativen Malerei. In den 1930er- Jahren variierte Boeckl den zeittypischen Trend zur Klassik mit einem aufwühlend-pastosen Stil, der Körper zu Sinnträgern existenzieller Fragen umdeutete - erkennbar vor allem in den Bildern und Zeichnungen der Serie Anatomie. Ab 1945 setzte Boeckl die Lehre des Kubismus mit einem neuen, collageartigen Stil fort, der auch in Fresken und Wandteppichen Anwendung fand.
Die Retrospektive präsentiert rund 150 Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen und Collagen.

 Herbert Boeckl Selbstbildnis, 1923 Öl auf Leinwand 61 x 50 cm Belvedere, Wien © Herbert Boeckl - Nachlass, Wien



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